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Wir erinnern uns: 2016 wurde die klimawandelbedingte Erhöhung des Rottachdamms um einen halben Meter genehmigt, und damit die Rodung vieler Dutzender alter Bäume am Dammweg. Da für deren gleichwertigen Ersatz keine Möglichkeit mehr bestehen würde, war im Genehmigungsplan unter anderem eine Naturschutz-Ausgleichsfläche an der Attel im Landkreis Ebersberg vorgesehen worden - juristisch korrekt, jedoch keine Hilfe für die Rottach.

So wurde schon 2018, während der Bauphase, von der SGT die Idee geboren, mit dem WWA (Wasserwirtschaftsamt) in Kontakt zu treten. Die Gespräche verliefen sehr konstruktiv, der stellvertretende Leiter Herr Holderer zeigte sich aufgeschlossen, über etwaige Zusatzmaßnahmen zu reden.

In diesem Sommer waren Dammbau und Ersatzpflanzungen abgeschlossen. "Im Vergleich zum Planfeststellungsbeschluss wurde eher mehr als weniger nachgepflanzt, selbst an schwierigen Stellen - eine vorbildliche Leistung" meint Gunther Mair von der SGT. Ein vorhersehbarer Wermutstropfen: Die Zahl der Großbäume blieb erheblich unter dem vormaligen Bestand.

Zu diesem Zeitpunkt entschloss sich die SGT, 2000 Euro für weitere Ersatzpflanzungen zu spenden, was erfreulicherweise durch eine Spende gleicher Höhe vom Ortsverband der Grünen aufgestockt wurde. Das WWA legte selbst noch einen Betrag dazu, in dem es anbot, die Pflanzkosten zu übernehmen.

In Absprache mit beiden Anliegergemeinden wurden dann letztlich acht weitere Großbäume zur Pflanzung freigegeben, je vier auf der Tegernseer- und auf der Rottacher Seite, und zwar vier Winterlinden, zwei Sommerlinden, eine Eiche und ein Bergahorn.

Es hätten sogar noch ein paar mehr Bäume finanziert werden können. Vom städtebaulichen Aspekt her ist erfreulich, dass vier Bäume direkt an der B307 stehen und damit den parkplatzreichen Bereich in direkter Nähe zum Seeforum grüner aufwerten. Für die Natur zählt jeder Baum im Gemeindegebiet - jetzt müssen wir nur noch 50-100 Jahre warten, bis sie einigermaßen ausgewachsen sind!

Wir hoffen, dass diese Aktion mit dazu beiträgt, den Wert von Großbäumen ins Bewusstsein zu rufen, und vielleicht auch Privateigentümer dazu ermuntert, statt ans Roden ans Pflanzen zu denken - einheimische Laubbäume stellen eine Aufwertung des Habitats dar und helfen der Artenvielfalt.