Schutzgemeinschaft
Tegernseer Tal

Wie berichtet, plant die Stadt Tegernsee die Erweiterung der Sparkassen-Tiefgarage unter dem Kurpark.
Hierfür müssten alle 19 Linden gefällt werden.
Zahlreiche Bürger, die Bürgerinitiative "Verkehrswende-Tegernsee", die SGT, der Bund Naturschutz, die Tegernseer Ortsgruppe der Grünen, der Landesbund für Vogelschutz Bayern,
der Landesbund für Heimatpflege sowie der Bund Naturschutz sprechen sich gegen dieses Vorhaben aus.

Mittlerweile haben neben der BI (Horn-Parkhaus) auch die Tegernseer Grünen einen Alternativ-Vorschlag in den Stadtrat gebracht:
Verkleinerung der geplanten TG und Verlegung Richtung Süden, wodurch die Linden erhalten werden könnten! 
Zudem gemischte Park-/ Wohnnutzung am Horngrundstück um entfallende Stellplätze zu kompensieren.
Der Vorschlag wurde skeptisch gesehen und soll nun im Rahmen einer Verkehrsklausur diskutiert werden.

Bereits im letzten Jahr hat sich die Dipl. Ingenieurin Forst und zertifizierte Baumkontrolleurin (FFL) Angela Burkhardt-Keller vom BN im Auftrag der SGT 
in Ihrer Stellungnahme für den Erhalt der Linden stark gemacht und diesen Vitalität, Gesundheit und überragende Bedeutung für den Ort beschieden.

Ihre komplette Stellungnahme im Original finden Sie noch einmal hier!

Nun meldet sich der pensionierte Forstoberrat Klaus Altmann aus Rottach-Egern zu Wort, und hält ein ebenso flammendes Plädoyer für die Kurpark-Linden!
Er hat nach seinem Studium der Forstwissenschaften an der LMU München mit Schwerpunkt Dendrologie (Baumkunde) jahrelang bei der Natura 2000 bzw FFH-Stelle gearbeitet.


Er kommt zu folgendem Urteil zu den Linden:

"Diese haben ein geschätztes Alter von 60-70 Jahren.
In Anbetracht möglicher Erreichung von 500 bis 700 Jahren, befinden sich also diese Individuen im 'Teenager-Alter'.

Eine besonders hervorstechende Eigenschaft, die sowohl gleichermassen für die Sommer-Linde wie für die Winterlinde gilt, ist ihr unglaubliches
Wiederaustriebsvermögen nach Entnahme von Ästen oder der Kappung der Krone.

Sogenannte 'schlafende Knospen' sind am ganzen Stamm verteilt, die ab einem bestimmten Lichtreiz beginnen auszutreiben.

Bei den Tegernseer 'Kurpark-Linden' sind alle Austriebe im Knospenbereich völlig gesund und stellen unter diesen Linden befindliche Personen keinerlei Gefahr dar!

Im Gegensatz dazu leiden ein sehr grosser Teil aller Eschen unter dem sogenannten Eschentriebsterben. Hier bilden sich Totholz und Toteste, die bei Wind oder Sturm abbrechen können.
Diese dem Tod geweihten Eschen müssen an vielbegangenen Wanderungen wie z.B. dem Rottach- und dem Weissachdammweg aus Verkehrssicherheitsgründen entnommen, d.h. gefällt werden.

Ein solches Vorgehen für die Linden im Tegernseer Kurpark zu fordern, wäre rein populistisch und fachlich nicht zu begründen!

Die ursprüngliche Absicht bei den Tegernseer Linden war offenbar, die Bäume in den Kronen so zu beschneiden, dass sich ein möglichst breiter
Kronenschirm bildet, das heisst ein Maximum an Beschattung erreicht wird für die darunter weilenden Kurgarten-Besucher.

Zudem haben sich verschiedene kleine Mulmhöhlen gebildet, die der Linde nicht schaden, die von kleinen Singvögeln und Mops-Fledermäusen genutzt werden.

Es sind echte Biotopbäume entstanden, deren Entnahme eine ökologische Kleinkatastrophe darstellen würde!"

Bitte unterstützen Sie uns im Kampf um den Erhalt der Linden!

Die originale Stellungnahme finden Sie hier als PDF!